Kaufberatung MP3-Player

Was ist beim Kauf von MP3-Playern zu beachten? Wie wählt man den passenden MP3-Player aus? Im folgenden Artikel geht es um Auswahlkriterien und einen Marktüberblick über die portablen Musik-Player. Der Artikel soll als Kaufberatung dienen und Ihnen einen Überblick geben, damit Sie sich im Dschungel der MP3-Player zurechtfinden.

Der Speicherplatz ist eines der wichtigsten Kriterien beim Kauf eines MP3-Players. Aber woher weiß man wieviel Platz der Player bieten muss? Als Orientierung gilt, dass 1 GB etwa für 200 bis 250 MP3-Songs reichen. Diese Annahme gilt bei MP3-Dateien die mit der Standard-Bitrate von 128 kBit/s codiert sind. Wenn die Qualität hochwertiger ist, zum Beispiel 192 kBit/s, dann reicht der Platz nur für 150 bis 200 Songs, da die Dateigröße der einzelnen Dateien dann auch zunimmt.

Die Speicherkapazität des MP3-Players ist indirekt abhängig von der Art des Speichers. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen Flash-Speicher und rotierenden Medien. Zu den rotierenden Medien zählt im Wesentlichen die Festplatte aber auch die CD-ROM (dazu später mehr).

Als erstes wollen wir jedoch die Flash-Speicher etwas genauer betrachten. Beim Flash-Speicher ist der Halbleiterchip direkt auf die Elektronikplatine gelötet, aus diesem Grund sind MP3-Player mit Flash-Speicher in der Regel sehr klein und Platz sparend. Auch die Robustheit gegen Stöße und Erschütterungen ist bei dem Flash-Speicher im Vergleich zu den anderen Technologien hervorragend gelöst. MP3-Player mit Flash-Speicher eignen sich also gut um bei Sportarten wie Joggen nebenbei Musik zu genießen. Als Nachteil der Flash-Speicher gilt die nur eingeschränkte Größe/Kapazität. In der Regel stehen etwa 512 MB bis zu 2 GB zur Verfügung. Kleinere MP3-Player mit nur 256 oder 128 MB wurden fast vollständig vom Markt verdrängt durch die 512 MB oder 1 GB Geräte. Diese sind schon sehr günstig in der Einsteigerklasse zu haben. Geräte mit 2 GB Flashspeicher oder sogar 4 GB sind dagegen recht teuer.

Die oben bereits angesprochenen rotierenden Speichermedien sind CD-ROMs und Festplatten. Portable CD-Player können heute fast alle auch MP3-Dateien lesen von CD. Der Vorteil liegt darin, dass viel mehr Songs auf eine CD passen als bei einer herkömmlichen Audio-CD. Auch lassen sich die CDs einfach wechseln, falls es plötzlich doch andere Musik sein soll. Ein wesentlicher Nachteil besteht allerdings in der Größe der Geräte, aufgrund der großen CD fallen die Geräte ebenfalls groß, unhandlich und klobig aus. CD-MP3-Player sind heute deshalb eigentlich nicht mehr zeitgemäß und werden nur sehr selten gekauft, zumindestens für den portablen Umgang.

Festplatten MP3-Player dagegen erfreuen sich großer Beliebtheit, denn die Speicherkapazität ist sehr umfangreich und bietet genug Platz um die komplett heimische Musiksammlung mit sich zu schleppen. Festplatten MP3-Player sind für das Joggen nicht die allerbeste Wahl, da die Festplattenelektronik nicht ganz Erschütterungsunempfindlich ist. Allerdings sind die heutigen Festplatten-MP3-Player mit Sensoren ausgestattet die Bewegung und Erschütterung jederzeit messen und das Laufwerk nur dann in Betrieb versetzen, wenn die Werte im grünen Bereich sind. Die MP3-Player verfügen in der Regel auch über einen kleinen Pufferspeicher, der die Songs zwischenspeichert, damit die Festplatte nicht ständig in Betrieb sein muss.

Als nächstes Kaufkriterium wird die Formatunterstützung betrachtet. Der MP3-Player sollte das MP3-Format in allen gängigen Variationen abspielen können. Mit Variationen sind verschiedene Bitraten gemeint, von 128 kBit/s bis zu 320 kBit/s sollte es dabei keine Probleme geben. Auch ob konstant oder variabel kodiert sollte keinen Unterschied für den Musik-Player machen.

Wessen Musiksammlung dagegen nicht (ausschließlich) im MP3-Format vorliegt, der benötigt auch Unterstützung für andere Audioformate. Hier gibt es bei den meisten Playern kein Problem. WMA-Musikdateien, die im Windows Media Audio Format vorliegen, lassen sich mit den meisten Playern abspielen. Eine Ausnahme dabei macht lediglich der iPod, hier müssen die WMA-Dateien erst rekodiert werden in ein anderes Format, damit auf dem iPod die Musik erklingt.

Für echte HiFi-Freaks sind verlustfreie oder unkomprimierte Musikdateien die erste Wahl. In dem Fall sollte der Player WAV-Dateien oder FLAC-Dateien abspielen können. FLAC steht dabei für Free Lossless Audio Coding. Besonders Player des koreanischen Herstellers Cowon zeichnen sich durch diese Fähigkeit aus. Für iRiver MP3-Player gibt es im Internet entsprechende Firmware Updates die FLAC-Unterstützung nachrüsten. Beim Aufspielen eines derartigen Firmware-Updates erlischt allerdings die Herstellergarantie.

Das Ogg-Vorbis Format stammt aus der Open-Source Ecke und ist besonders für MP3-Player mit nur geringer Speicherkapazität interessant, denn hier wird bereits bei einer Kodierung mit 64 kBit/s eine Klangqualität erreicht die fast den 128 kBit/s von MP3-Dateien entspricht.